Da war er wieder, so ein Tag, den man auf den Mars oder mindestens auf den Mond wünscht. Oder zu den Nachbarn, das reicht auch schon. Was der ausgerechnet von mir wollte weiß ich auch nicht. Also der Tag, nicht der Nachbar. Aber der Reihe nach.
Übrigens -und jetzt kommt der Bezug zum Baby Shower Blog- der so niedlich klingende Begriff Stilldemenz oder Schwangerschaftsdemenz (maternal amnesia, mütterliche Amnesie) ist kein vorübergehender Zustand der leichten Verwirrung sondern eher PAIN IN THE ASS für die nächsten 100 Jahre. Man sollte werdende Mütter unbedingt darauf vorbereiten. Ach was, schon vor der Schwangerschaft sollte man die Menschheit aufklären. Wer hier weiblich kinderlos oder männlich mitliest und sich fragt, na was hat se denn, soooo schlimm kann das doch gar nicht sein. Ich schlage euch folgenden Selbstversuch vor: Abends mal schön eine Flasche Wodka alleine austrinken und dann versuchen ein Sudoku zu lösen. Schwierigste Stufe. SO IST DAS NÄMLICH. Aber ich schweife ab.
Das beste Geschenk für die werdende Mutter wäre eigentlich was für die Nerven, vielleicht Magnesium. Oder was gegen Vergesslichkeit, dieses…..dieses…. ach Schwamm drüber.
Also JEDENFALLS. Heute morgen bin ich aufgewacht. Damit ging es schon los.
Und nur wenige Stunden später habe ich mir mit so richtig voll Karacho und ungebremst den Außenspiegel an einem für mich völlig unsichtbaren Betonpfeiler in einem viel zu dunklen Parkhaus abgefahren. Riesenspaß. Mulitasking bedeutet also nicht, einem schreienden Kleinkind einen Fruchtriegel (natürlich bio) aus der völlig überfrachteten Riesenhandtasche (natürlich aus Bio-Baumwolle, heutzutage nennt man das glaub ich Shopper) rauszukramen und gleichzeitig auszuparken. Gut, ich habe nebenbei noch die Mailbox abgehört und versucht, eine Mutter mit einem Maxi Cosi beim Ausparken zu überholen und die Vorfahrt zu nehmen. Nur weil sie ein paar Jährchen jünger ist und noch keine vereinzelten grauen Strähnchen hat, wie man bei mir je nach Lichteinfall ansatzweise vermuten könnte, braucht sie nicht zu denken, dass ich langsamer bin. Blöde Kuh. Soll die doch die Rechnung für den Spiegel bezahlen.
Zumindest mein vorher noch fanatisch schreiendes Kind „Ich will ein Fruchtschnitte“ hatte ich durch diese Aktion zur Ruhe gebracht. Das war´s wert. Als ich mich mit meinem im Wind flatternden Außenspiegel auf den Heimweg mache, beobachte ich ihn im Rückspiegel und er mich. Sehe ich da etwas wie Respekt in seinen Augen? Als er ganz ernst wird und fragt: „alles gut Mama?“ schmilzt mein Mutterherz wieder dahin und ich reiche ihm den 10er Pack Fruchtschnitten. Scheiß auf Karies. Zuhaus angekommen öffne ich ihm die Autotür. Die Nachbarn gehen einer mir nicht nachvollziehbaren Tätigkeit im Vorgarten nach. „DIE MAMA HAT DEN SPIEGEL PUTT GEMACHT. GROßEN BUMPS!“ schreit es vom Rücksitz. Ich lasse die Tür wieder ins Schloss fallen. „ACH!“, schlag ich mir mit der flachen Hand auf die Stirn, „zu REWE ja noch“. Vollgas weiter, Außenspiegel flattert noch, Kind verhält sich still, plant aber vermutlich die nächste Denunziation…..
to be continued…